4.) Schwimmunterricht / Schwimmkurse

In Lippstadt stehen zu wenig Schwimmflächen zur Verfügung, um allen Kindern das Schwimmen beizubringen. Darüberhinaus ist die laut Lehrplan vorgesehene Wasserzeit (30 Minuten pro Woche für ein Schuljahr) zu kurz.

 Was uns wichtig ist:

  • Finanzielle Unterstützung der Kommunen zum Ausbau und Unterhalt der Schwimmflächen
  • Finanzielle Unterstützung der Schulen für den Einsatz von zusätzlichen Schwimmlehrern

Antwort von Jörg Blöming, CDU

 

Sicheres Schwimmen-Können gilt als eine motorische Basiskompetenz und ist in gesundheitlicher, in psychosozialer und in ihrer mitunter auch lebensrettenden Funktion von hoher Bedeutung. Daher hat sich die Landesregierung das Ziel gesetzt, dass jedes Kind am Ende der Grundschulzeit, in Anlehnung an den KMK-Beschluss zum Schwimmen aus dem Jahre 2017, spätestens aber am Ende der Klasse 6, sicher schwimmen können soll. Dies bedeutet, dass sich die Kinder möglichst angstfrei und ohne Fremdhilfe in schwimmtiefem Wasser zielgerichtet fortbewegen können.

Vor diesem Hintergrund wurde bereits der umfangreiche Aktionsplan „Schwimmen lernen in Nordrhein-Westfalen“ erarbeitet, der gemeinsam mit Kommunen, Schwimmsport treibenden Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern der Zivilgesellschaft umgesetzt und weiterentwickelt wird. Die darin enthaltenen Maßnahmen, wie beispielsweise Angebote für zusätzlichen Schwimmunterricht in den Sommerferien und Anpassungen der Lehrpläne mit festen Wasserzeiten, wollen wir auch in Zukunft weiter vorantreiben und finanziell unterstützen.

 

Antwort von Jens Behrens, SPD

 

Jedes Kind sollte möglichst früh schwimmen lernen. Das ist letztlich lebenswichtig. Leider ist es heute längst nicht mehr selbstverständlich, dass alle Kinder beim Schuleintritt schwimmen können. Bedingt durch die Pandemie sind zudem viele Schwimmkurse ausgefallen. Es ist wichtig, hier dran zu bleiben und rasch so viele Kurse wie möglich nachzuholen. Mit uns wird es wieder selbstverständlich, dass jedes Kind schwimmen lernt. Wir werden dafür insbesondere die Schwimmbäder ertüchtigen und jedem Kind ein Angebot – sowohl in als auch außerhalb der Schulzeit – unterbreiten. Wir unterstützen dabei die Kommunen, damit sie in der Lage sind, regelmäßiges Schulschwimmen zu ermöglichen.

 

Antwort von Christof Rasche, FDP

 

Die zunehmende mangelnde Schwimmfähigkeit insbesondere von Kindern und Jugendlichen ist seit Jahren besorgniserregend. Die Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben unsere Kinder und Jugendliche stark belastet, der Landesaktionsplan „Schwimmen lernen in NRW 2019 – 2022″ ist deutlich ins Stocken geraten. Diesen Trend wollen wir umkehren. Wir wollen ein „Jahr des Schwimmens“ ausrufen und mehrgleisige Möglichkeiten zur Vermittlung der lebenswichtigen Schwimmfähigkeit nutzen, damit alle Kinder und Jugendlichen dies erlernen können. Für uns beginnt sicheres Schwimmen mit dem Erwerb des Bronze- Schwimmabzeichens. Es bleibt unser Ziel, dass jedes Kind am Ende der Grundschulzeit sicher schwimmen kann.

In unserer Regierungsverantwortung haben wir bereits ab 2019 mit der Einrichtung und Unterstützung von kommunalen Schwimmassistenzpools begonnen. Für den Aufbau von Schwimmassistenzpools und den Einsatz von Schwimmassistenzen werden interessierten Kommunen, Verbänden und Bünden, die mit

 

Kommunen kooperieren, finanzielle Hilfen zur Verfügung gestellt. Zudem haben wir bereits die Zuschüsse des Landes für die Schwimmkurse erhöht.

 

Antwort von Dagmar Hanses, Grüne

Sport ist für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wichtig. In den Vereinen, auf Sportplätzen, in Hallen und Schwimmbädern kommen Menschen verschiedener Herkunft, unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichster Lebenserfahrungen zusammen. Sport hält uns fit und fördert unsere Gesundheit. Wir Grüne unterstützen deshalb den Sport im Land aus voller Überzeugung. Viele vereinseigene Sportstätten werden zurzeit durch das Programm „Gute Sportstätten 2022“ instandgesetzt. Den Erfolg des Programms werden wir evaluieren und das Programm weiterentwickeln. Auch die finanzielle Unterstützung der Kommunen für den nachhaltigen und klimagerechten Umbau der Sportstätten (jeglicher Art, auch jenseits der Norm) muss gewährleistet werden. Wir setzen uns insbesondere für eine gute Bäderinfrastruktur ein und stärken den Schwimmunterricht an Schulen und in Vereinen. Unser Ziel ist es, dass jedes Kind bis zum Ende der Grundschulzeit die Möglichkeit hat, schwimmen zu lernen.

 

Antwort von Ulrich von Zons, AfD

 

Der seit Jahrzehnten stattfindende Verfall unserer Sportinfrastruktur – sei es in den Städten, den Vereinen, den Schulsportstätten oder bei den Schwimmbädern – ist nicht länger hinnehmbar.

Die AfD-Fraktion NRW hatte in der 17. Legislaturperiode mit ihrem Antrag“ Schwimmflächen und Schwimmangebote ausweiten. Ertrinken verhindern” auf die Defizite bei der Schwimmfähigkeit von Kindern aufmerksam gemacht.

 

Für ein zielgerichtetes Vorgehen zur Verbesserung Situation hatte die Fraktion folgendes Vorgehen empfohlen:

 

  1. einen Lagebericht zu den vorhandenen Bädern in NRW als Übersicht der vorhandenen Schwimmbäder (mit baulichem Zustand) zu erstellen und auf den Erkenntnissen aufbauend in Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Organisationen im Landessport ein Konzept zur Sanierung und Unterhaltung von Schwimmbädern zu erarbeiten, welches den Bestand der Schwimmbäder sichert; durch die Einführung eines Förderprogramms ausschließlich für Schwimmbäder die Kommunen vor allem im ländlichen Raum in die Lage zu versetzen, dauerhaft eine Schwimmbadinfrastruktur auch durch interkommunale Zusammenarbeit vorhalten zu können, sodass die Anfahrtswege für jeden Bürger zumutbar bleiben;
  2. mit Vertretern von Kita-Trägern, Schwimmverbänden, Kommunen und Elternverbänden den Bedarf für Angebote zum Schwimmenlernen im Vorschulbereich zu eruieren und bei Bedarf ein Konzept zu erarbeiten mit dem Ziel, durch Kooperationen mit Wasserrettungsorganisationen sowie Fortbildungsangeboten

für Erzieherinnen und Erzieher Wassergewöhnung bereits im Kita-Bereich zu ermöglichen und über das Verhalten und die Gefahren am Wasser zu informieren;

  1. einen Entwicklungsbericht der Schwimmstätten in NRW bis 2022 zu erarbeiten, wie viele Schwimmstätten geschlossen wurden, wie viele in Spaßbäder umgebaut und wie viele Spaßbäder in dieser Zeit neu gebaut wurden. Des Weiteren soll der Bericht enthalten, ob an diesen noch vorhandenen Standorten Schwimmunterricht angeboten wird und welche Institutionen die Schwimmflächen nutzen;
  2. Maßnahmen auf allen Ebenen zu ergreifen, um das flächendeckende Angebot an Schwimmkursen für Kinder und Jugendliche zu verbessern.

Die Einschätzung der Stadtschulpflegschaft Lippstadt zur aktuellen Situation in Sachen Schwimmunterricht // Schwimmkurse an den Lippstädter Schulen ist zutreffend. Eine Verbesserung der absolut unzureichenden Ist-Situation ist dringend erforderlich.

Der vorgestellte Plan beinhaltet mehrere Maßnahmen, um das flächendeckende Angebot an Schwimmkursen für Kinder und Jugendliche zu verbessern. Kommunen müssen im Einzelfall unterstützt werden, wenn dies notwendig ist. Insofern ist die Einschätzung der Stadtschulpflegschaft Lippstadt nachvollziehbar und berechtigt, wenn sie sich auf Kommunen beschränkt, die dies nicht aus eigener Kraft leisten können.

Antwort von Andreas Kappelhoff, Freie Wähler

 

Der Schwimmunterricht ist ein wichtiges Anliegen. Hier ist die Kommune als Schulträger aufgefordert, hinreichende Angebote insbesondere für den Unterricht der Grundschulkinder vorzuhalten. Neben den vorhandenen Lehrschwimmbecken sind ggfs. auch Nutzungszeiten in den öffentlichen Bädern durch die Kommunen hinzu zu buchen, um ein ausreichendes Angebot sicher zu stellen. Wir befürworten ausdrücklich einen Mindeststandard von einer Doppelstunde pro Woche, besonders im Grundschulbereich.

 

Antwort von Anna Löper, dieBasis

 

Bewegung, Sport und insbesondere Schwimmen ist eine wichtige Voraussetzung für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Daher stimme ich Ihnen auch hier absolut zu.