2.) Digitalisierung

Durch den Digitalpakt wurden die meisten Lippstädter Schulen digital bereits sehr gut ausgestattet. Es fehlen allerdings schulübergreifende Standards.

Was uns wichtig ist:

  • gleichwertige Standards an allen Schulen
  • Optimaler IT-Support für Schulen, Lehrer und Schüler
  • Einbindung von digitalen Endgeräten in die Lernmittelfreiheit (wie bei den Schulbüchern)

Antwort von Jörg Blöming, CDU

In der Schule werden die Grundlagen für die gesellschaftliche Teilhabe und die berufliche Zukunft der Schülerinnen und Schüler vermittelt. Neben Lesen, Schreiben und Rechnen wird die Digitalisierung, von der Digitalkompetenz über Grundkenntnisse des Programmierens bis zum fundierten Wissen über Informationstechnik, für die Zukunft immer wichtiger. In allen Schulformen der Sekundarstufe I haben wir daher das Schulfach Wirtschaft und Informatikunterricht in der 5. und 6. Klasse eingeführt.

Besonders wichtig ist es uns in diesem Zusammenhang auch, Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte mit digitalen Lehr- und Lernmitteln zu unterstützen, um möglichst früh den Umgang mit digitalen Geräten zu trainieren. Hierzu werden wir das Lernen mit digitalen Endgeräten im regulären Präsenzunterricht weiter ausbauen und jedem Kind ein digitales Endgerät zur Verfügung stellen. Hier kommt es vor allem auf die Fachdidaktiken an, denn nur ein gezieltes pädagogisches und fachspezifisches Einsetzen erzielt den gewünschten Lernerfolg. Wir wollen eine Digital-Pauschale einführen, damit Schulträger strukturell bei Endgeräten, digitalen Schul-Infrastrukturen und deren Betrieb unterstützt werden. Wir unterstützen die Schulträger bereits mit 105 Millionen Euro bei der Ausstattung der Lehrkräfte mit mobilen dienstlichen Endgeräten.

Uns ist wichtig, dass jedes Kind über ein digitales Endgerät verfügt. Die Ausstattung von Schülerinnen und Schülern in schwierigen sozialen Situationen mit digitalen Endgeräten ist ein wirklicher Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit: 356.000 Leihgeräte sind an Schülerinnen und Schüler ausgegeben worden, 98% der

Mittel des ersten Programms sind bereits abgerufen. Daran wollen wir in der nächsten Legislatur anknüpfen, um alle Schülerinnen und Schüler in NRW mit einem digitalen Endgerät zu versorgen.

Antwort von Jens Behrens, SPD

Der digitale Wandel sorgt für fundamentale Veränderungen in praktisch allen Lebensbereichen. Gerade die Pandemie hat gezeigt, dass wir in unseren Schulen zwar nicht mehr am Anfang stehen, die Anstrengungen aber konsequent fortgesetzt werden müssen, damit unsere Kinder den Umgang mit digitalen Medien erlernen und digitale Kompetenzen erlangen. Um bei der rasanten Entwicklung Schritt zu halten, brauchen unsere Schulen sowie die Kollegien permanente Unterstützung, sowie Fortbildungsangebote und eine Verstetigung der Mittel.  

Außerdem muss die Lernmittelfreiheit buchstäblich vom Zirkel bis zum digitalen Endgerät gelten, damit die Bildungschancen nicht mehr vom Geldbeutel der Eltern abhängen.

Antwort von Christof Rasche, FDP

Der Digitalpakt des Bundes und die Sofortausstattungsprogramme des Landes haben einen kräftigen Anstoß gegeben, dass unsere Schulen digital werden. Aber dabei darf es nicht bleiben. Zusammen mit den Schulträgern wollen wir dafür sorgen, dass unseren Schulen stets eine einsatzfähige Infrastruktur und aktuelle Soft- und Hardware zur Verfügung stehen. Das ist ein Zeichen der Wertschätzung für unsere Schülerinnen und Schüler und für alle Lehrkräfte in unserem Land. Das Sofortausstattungsprogramm für Schülerinnen und Schüler, die sich kein eigenes Endgerät leisten können, war ein wichtiger Schritt, um Teilhabe und digitale Bildung unabhängig vom Geldbeutel der Eltern zu machen. Unser Ziel ist nun, für Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrkräfte eine 1:1 Ausstattung zu erreichen.

Alle Schülerinnen und Schüler sollen zukünftig bei einem moderaten Eigenanteil ein digitales Endgerät zur Verfügung gestellt bekommen. Schülerinnen und Schüler, die sich bisher kein digitales Endgerät leisten konnten, sollen auch weiterhin von einer Zuzahlung befreit sein. Digitales Lehren und Lernen müssen feste Bestandteile aller Schulen und aller Schulfächer sowie der Lehreraus- und -fortbildung werden. Lehrkräfte müssen von der Aufgabe entlastet werden, sich neben ihren pädagogischen Aufgaben auch um die technischen Voraussetzungen kümmern zu müssen. Wir wollen deshalb die Schulträger dabei unterstützen, sogenannte „Digitale Hausmeister“ in den Schulen einzusetzen. Diese IT-Spezialisten sollen sich zum Beispiel um die tägliche Einsatzbereitschaft der Geräte, Neuanschaffungen, Wartung oder die Verwaltungssoftware der Schulen kümmern. Aber auch die Vorteile des Distanzlernens wollen wir in die Zukunft überführen. Wenn Schülerinnen und Schüler zum Beispiel aufgrund einer Erkrankung längere Zeit nicht am Unterricht teilnehmen können, darf das mit den Möglichkeiten der Digitalisierung nicht länger Einfluss auf den Bildungserfolg haben. Wir setzen uns deswegen dafür ein, dass die im Lernplan definierten Lerninhalte ebenso in modernen Online-Lernformaten bereitgestellt werden.              

Antwort von Dagmar Hanses, Grüne

 Die Herausforderungen für und die Erwartungen an Schule und Bildung steigen stetig. Die Welt ist im Wandel und ein Großteil der Schulkinder von heute wird zukünftig in Berufen arbeiten, die wir jetzt noch gar nicht kennen. Für das Verständnis von und den Umgang mit dieser grundlegenden Transformation ist Bildung ein Schlüssel. Dabei sind Informatikkompetenzen die Grundlage für soziale Teilhabe und den gesamtgesellschaftlichen Fortschritt in der digitalen Gesellschaft. Darauf muss die Schule reagieren.

Wir sorgen dafür, dass informatische Grundlagen allen zugänglich werden und das Lernen mit digitalen Medien in allen Schulen in NRW funktionieren kann und zur Selbstverständlichkeit im Schulalltag wird. Dabei fördern wir insbesondere die Medienkompetenz der Schüler*innen. Damit dies möglich ist, statten wir alle Schüler*innen und Lehrer*innen mit mobilen Geräten aus und sichern diese Ausstattung langfristig ab.

Ist das wirklich in Lippstadt schon überall erreicht?

Wir wissen um die enorme Aufgabe, auch die Lehrkräfte hierfür fit und mit neuen Medien und Techniken vertraut zu machen und dies in den laufenden Schulbetrieb zu integrieren.

Deshalb wollen wir in den nächsten 5 Jahren eine Fortbildungsoffensive für alle, die in unseren Schulen arbeiten, durchführen. Zusätzlich muss ein niederschwelliger IT-Support für alle zur Verfügung stehen. Und damit das auch an jedem Standort zur Anwendung kommen kann, brauchen wir selbstverständlich in allen Räumen einen schnellen Internetzugang.

Antwort von Ulrich von Zons, AfD

 

Digitale Medien und Geräte sind aus dem Schulalltag nicht mehr wegzudenken. Alle Lehrer und Schüler, unabhängig von Schulform und geografischer Lage, sollen auf eine moderne digitale Ausstattung zurückgreifen können. Digitale und nicht digitale Medien schließen sich beim Unterricht nicht aus, sondern ergänzen sich. Deshalb stehe ich für die Festschreibung der Vermittlung von digitalen Kompetenzen im Lehrplan. Dazu müssen Maßnahmen zur Lehrerqualifizierung im Bereich Digitalisierung deutlich verstärkt werden. Dazu gehört selbstverständlich der IT-Support für Schulen, Lehrer und Schüler. Gleichwertige Standards an allen Schulen sind nötig, um Bildungsgerechtigkeit herzustellen. Die Einschätzung der Stadtschulpflegschaft teile ich.

Antwort von Andreas Kappelhoff, Freie Wähler

 

In diesem Bereich wurde durch das Programm „Gute Schule“ sowie unter dem Eindruck der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Distanzunterricht vieles vorangebracht. Es hat sich jedoch leider auch gezeigt, dass Schulen und Pädagogen mit den Anforderungen (zunächst) überfordert waren. Hier muss der Schulträger entsprechendes Support-Personal vorhalten. Darüberhinaus ist das Land gefragt, das pädagogische Personal zu schulen, um auch hier die aufgetretenen Probleme zu beseitigen. Wir FREIE WÄHLER unterstützen ausdrücklich die Forderung nach Lernmittelfreiheit auch bei digitalen Endgeräten. Grundsätzlich müssen Software-Lösungen bevorzugt eingesetzt werden, die auf allen gängigen Tablets und Laptops lauffähig sind.

Anna Löper, dieBasis

 

Ich bin in allen Punkten mit Ihnen einverstanden und würde das so unterstützen.